Vor einigen Jahren schlossen sich die bedeutendsten Flugzeughersteller mit dem Ziel zusammen, die führenden PLM-Anbieter dazu zu bringen, jahrzehntealte Defizite ihrer PLM-Systeme zu beseitigen.

Anders ausgedrückt hatten sich die größten Luftfahrtunternehmen der Welt – Airbus, Boeing, Bombardier, Dassault Aviation, Embraer, GE Aviation, Gulfstream, Rolls-Royce, SAFRAN und weitere – mit unzureichenden PDM-/PLM-Möglichkeiten „begnügt“, die die PLM-Anbieter jahrzehntelang nicht angehen wollten.

Diese Situation sorgte für anhaltende Probleme und zahllose Workarounds, insbesondere beim Übergang von der Entwicklung zur Fertigung.

Die Unternehmen bildeten eine „Aktionsgruppe“ mit dem Ziel, einen echten Wandel herbeizuführen, und konzentrierten sich dabei auf spezifische Schwachstellen. So zwangen sie die Anbieter, endlich mehr zu tun als nur Versprechungen abzugeben. Weitere Hintergrundinformationen finden Sie hier: Was ist die PLM-Aktionsgruppe für Luft- und Raumfahrt? Wieso sollte das von Interesse sein?

EBOM zu MBOM und weitere Prozesse

Ein besonders beachteter Bereich ist der Übergang von Entwicklung zu Produktion, insbesondere die Übersetzung von Engineering Bill of Materials (EBOM) in Manufacturing Bill of Materials (MBOM) zusammen mit dem Routing, den Arbeitsanweisungen, dem Materialverbrauch und weiteren wichtigen Aspekten, was oft als Manufacturing Process Plan (MPP) (Fertigungsplan) bezeichnet wird.

Der Übergang von EBOM zu MBOM auf Grundlage eines Prozessplans klingt einfacher als es ist, wie in dieser Präsentation von GE Aviation dargestellt. Denn es handelt sich um einen kritischen Teil des Digital Thread, welcher seit langem ein zentrales Thema darstellt.

Es gibt unzählige Szenarien und Wechselbeziehungen und sicherlich mehr als eine Möglichkeit, um diesen Herausforderungen zu begegnen, wie die PLM-Aktionsgruppe für Luft- und Raumfahrt in ihrem 35-seitigen Positionspapier mit einem 48-seitigen Anhang mit Anwendungsfällen und 22-seitigen Glossar darstellt.

Zu dieser bekannten Komplexität kommt noch die Tatsache hinzu, dass diese Prozesse fundamentale Veränderungen durchlaufen, und zwar bedingt durch die digitale Transformation im Rahmen von Industrie-4.0-Szenarien, additive Fertigung, die Verwendung neuer Materialien wie Karbonfaser und weiterem Verbundmaterial, eingebettete Softwaresysteme sowie vermehrtgenerative Design, Artifical Intelligence /Machine Learning und weitere disruptive Technologien – und vieles mehr…
„Houston, wir haben ein Problem“.

Multi-view BOM Benchmark

Um herauszufinden, was heute tatsächlich möglich ist, hat die PLM-Aktionsgruppe für Luft- und Raumfahrt ein Real-world-Benchmark der vier strategischen PLM-Anbieter der Luftfahrtindustrie durchgeführt: Aras, Dassault, PTC und Siemens.

Selbstverständlich haben wir alle ihre Anwendungsfälle und darüber hinaus Weiteres durchgespielt. Es sieht so aus, als ob einige der anderen Anbieter entweder keine Software zeigen wollten oder konnten, die tatsächlich auf die Problembereiche abzielt. Man kann erkennen, welche Anbieter die größten Probleme hatten.

Während mehrerer Tage haben wir eine Reihe von Live-Präsentationen absolviert und eine große Bandbreite von Anwendungsfällen behandelt. Diese sind weiter unten aufgeführt, um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, was wir präsentiert haben.

Neben der Tatsache, dass wir alles so realisiert haben, wie die PLM-Aktionsgruppe für Luft- und Raumfahrt es gefordert hatte, sahen wir uns veranlasst, zusätzliche, innovative Konzepte aufzuzeigen – bahnbrechende Ansätze –, an die nicht gedacht worden war und die besser für die Zukunft geeignet sind, da die oben erwähnten Szenarien der digitalen Transformation neue Komplexitäten mit sich bringen…

„Houston, wir haben eine Antwort” 🙂

Weitere Details und die vollständigen, veröffentlichten Ergebnisse finden Sie auf der CIMdata-Webseite. Wir haben wiederholt darum gebeten, dass dieser Benchmarktest öffentlich durchgeführt wird und dass ALLE Ergebnisse den einzelnen PLM-Lösungen zugeordnet werden, damit jeder sich selbst ein Bild verschaffen kann. Jedoch wurde diese Forderung abgelehnt.

Vermutlich gab es die Befürchtung, dass einige der PLM-Anbieter „schlecht dastehen“ und vor Gericht ziehen könnten. Es handelt sich möglicherweiseum Angst vor der Wahrheit.

Wenn Sie mit einem veralteten PDM-/PLM-System zu kämpfen haben, das Probleme beim Übergang von Engineering zu Manufacturing bereitet, wenden Sie sich gerne jederzeit an uns. Wir sind stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen, die wir für Sie lösen können.

Hier finden Sie den original englischen Blog Post von Marc Lind.